Egal ob Bier, Schnaps oder Wein – alkoholische Getränke können nicht nur Kopfschmerzen, sondern auch unangenehmes Sodbrennen auslösen. Ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein und saures Aufstoßen können dann die Folge sein. Doch wie genau hängen Alkohol und Sodbrennen zusammen?
So kann Alkohol Sodbrennen auslösen
Alkohol begünstigt die Entstehung von Sodbrennen gleich auf mehreren Wegen. Zum einen wirkt er als sogenannter „Säurelocker“. Das heißt konkret, dass die Säureproduktion im Magen angekurbelt wird. Und ein Zuviel an Magensäure führt dazu, dass die Säure leichter nach oben in die Speiseröhre aufsteigen kann.
Zusätzlich wirkt Alkohol auch auf den sogenannten „Sphinkter“. Das ist der ringförmige Muskel, der normalerweise den Magen nach oben hin abdichtet und so den Säurerückfluss verhindert. Durch prozenthaltige Getränke wird dieser Schließmuskel in seiner Funktion beeinträchtigt – er erschlafft und kann die Säure nicht mehr so gut im Magen halten.
Sodbrennen
Typische Symptome
Saures Aufstoßen
Brennender Schmerz hinter dem Brustbein
Brennen im Rachen
Sodbrennen vermeiden: Tipps
Wer nach Alkoholgenuss zu Sodbrennen neigt, sollte einige Tipps beherzigen:
Grundsätzlich ist es ratsam, den Genuss von Alkohol soweit wie möglich einzuschränken.
Wer dennoch hin und wieder ein Gläschen genießen möchte, kann zu Radler oder Weinschorle greifen – einen Versuch ist es wert. Am besten selber mischen! Die in Limo und Mineralwasser enthaltene Kohlensäure kann zwar auch Probleme machen, aber gleichzeitig wird so auch die aufgenommene Alkoholmenge reduziert.
Vor allem Hochprozentiges wie Wodka oder Whiskey kann die Funktion des Speiseröhren-Schließmuskels beeinträchtigen – daher gilt hier: Lieber verzichten.
Alkoholische Getränke
Prozentgehalte
1 / 4
Bier enthält 5 Vol.-% Alkohol
2 / 4
Sekt enthält 11 Vol.-%
3 / 4
Wein enthält 11 Vol.-%
4 / 4
Wodka enthält 40 Vol.-%
Tipps gegen Sodbrennen
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Kleinere Portionen
Wer tagsüber vor lauter Hektik nicht zum Essen kommt, neigt dazu, abends mit großem Hunger über die Stränge zu schlagen. Sodbrennen ist dann häufig die Folge. Die erste wichtige Gegenmaßnahme: Achten Sie darauf, dass Sie über den Tag verteilt lieber mehrere kleine Mahlzeiten zu sich nehmen statt weniger großer. So sorgen Sie dafür, dass der Magen nicht zu stark belastet wird. Studien haben gezeigt, dass in diesem Zusammenhang ein psychologischer Trick helfen kann: Denn wer von kleineren Tellern isst, kann eine übermäßige Kalorienzufuhr oft vermeiden.
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Angenehme Ess-Atmosphäre
Wer sein Essen hektisch hinunterschlingt, bekommt recht schnell die Quittung in Form von Unwohlsein oder Sodbrennen zu spüren. Deshalb gilt: Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für Ihre Mahlzeiten und sorgen Sie für eine angenehme Atmosphäre. Verordnen Sie Störfaktoren wie Telefon oder Laptop eine Sendepause. Essen Sie langsam und kauen Sie gründlich – so leisten Sie wichtige Vorarbeit für die Verdauung und merken zudem rechtzeitig, wann sich ein Sättigungsgefühl einstellt.
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Wenn Sodbrennen nachts quält
Sodbrennen kann einem wirklich den Schlaf rauben. Denn im Liegen steigt der saure Mageninhalt noch leichter in die Speiseröhre auf. Ein kleiner Trick schafft Abhilfe: Stellen Sie das Kopfteil etwas höher oder legen Sie ein dickeres Kissen unter. So wirkt die Schwerkraft besser und die Beschwerden lassen oft spürbar nach. Übrigens: Wer zu Sodbrennen neigt, sollte auf üppige Mahlzeiten am späten Abend verzichten.
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Stress vermeiden
Stress und Hektik können die Säureproduktion im Magen nach oben treiben und auf diese Weise Sodbrennen begünstigen. Zudem erschlafft die Muskulatur im Verdauungstrakt, wenn wir im „Stress-Modus“ sind. Die Folge: Auch der Schließmuskel, der normalerweise den Magen nach oben hin abdichtet, wird dann gelockert. Oft ist es gar nicht so einfach, das „Hamsterrad“ anzuhalten. Vielen Betroffenen helfen Entspannungsmethoden wie zum Beispiel Yoga, Autogenes Training oder Muskelentspannung nach Jacobson.
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Übergewicht abbauen
Überflüssige Pfunde gelten als wichtiger Risikofaktor für Sodbrennen. Denn bei Übergewicht steigt der Druck im Bauchraum, sodass die Magensäure leichter in die Speiseröhre zurückfließen kann. Wichtig ist, auf Crash-Diäten zu verzichten und stattdessen lieber auf eine nachhaltige Umstellung der Ernährung zu setzen. Oft hilft es dabei, für eine oder zwei Wochen ein Essprotokoll zu führen und die verzehrten Speisen und Getränke zu notieren. Vermerken Sie auch, in welchen Situationen Sie essen. Denn auch diese Informationen sind oft sehr aufschlussreich und bieten wichtige Ansatzpunkte für Verhaltensänderungen.
Gut zu wissen:
Ein zu eng geschnallter Gürtel oder enge Hosen können den Druck im Bauchraum ebenfalls erhöhen und auf diese Weise Sodbrennen begünstigen.
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